Gemeinsame Erklärung der Bundestagsabgeordneten zu Corona

Wir wenden uns an alle Bürgerinnen und Bürger in der Region Westsachsen. Uns alle bewegt in diesen Tagen die Coronavirus-Pandemie. Täglich erreichen uns neue Informationen. Politische Entscheidungen müssen in kurzer Zeit getroffen werden. Natürlich hat sich auch hier bei uns in Westsachsen das Leben drastisch verändert. Das gesellschaftliche Leben und die Wirtschaft sind stark heruntergefahren. Auch die Organisationen im Sozial- und Wohlfahrtsbereich müssen ihre Tätigkeiten einschränken.

Mit alledem sind natürlich viele Sorgen verbunden. Als Ihre Abgeordneten vor Ort wenden wir uns in dieser außergewöhnlichen Lage gemeinsam an Sie. Die Ausbreitung des Virus muss verlangsamt werden. Das erfordert drastische politische Maßnahmen, und es erfordert auch von uns allen Besonnenheit, Verantwortungsbewusstsein und Selbstbeschränkung.

Covid-19 heißt die Erkrankung, die von dem neuen Virus SARS-CoV-2 ausgelöst wird. Die Symptome sind nicht immer eindeutig und stark ausgeprägt; einige Infizierte sind sogar symptomfrei. Auch wer sich gesund fühlt, kann bereits Überträger sein. Es geht daher bei der Beschränkung sozialer Kontakte nicht nur um Selbstschutz, sondern auch um den Schutz anderer. Gegen das Virus SARS-CoV-2 gibt es bislang keinen Impfstoff und auch kein Medikament, wenngleich daran derzeit weltweit mit Hochdruck geforscht wird. Ansteckungen zu vermeiden ist deshalb die einzige Chance, Leben zu retten und eine Überlastung des Gesundheitssystems auszuschließen.

Wir haben vor Ort leistungsfähige Kliniken. Das medizinische und pflegerische Personal leistet derzeit Unglaubliches. Ihm gilt unser ganz besonderer Dank. Noch größere Herausforderungen stehen dem Gesundheitssystem bevor. Auch diese Herausforderungen lassen sich bewältigen, aber nur unter einer Voraussetzung: Es dürfen nicht zu viele Menschen in zu kurzer Zeit gleichzeitig erkranken. Genau das können wir alle gemeinsam verhindern.

Deshalb bitten wir Sie nachdrücklich: Halten Sie sich an die Anordnungen und Empfehlungen öffentlicher Stellen. Beachten Sie die Hygieneregeln. Vermeiden Sie soziale Kontakte, soweit es nur möglich ist. Wo es nicht möglich ist, halten Sie mindestens zwei Meter Abstand zu anderen Menschen. Halten Sie sich insbesondere fern von älteren Menschen, auch wenn es sich um liebe Familienangehörige handelt. Denn ältere Menschen erleiden am häufigsten schwere und tödliche Krankheitsverläufe. Mit ihnen solidarisch zu sein bedeutet jetzt, Abstand zu halten, Kontakte nur telefonisch oder durch soziale Medien zu pflegen und ihnen Erledigungen wie beispielsweise Einkäufe abzunehmen.

Glauben Sie nicht den vielen falschen Nachrichten, die derzeit im Umlauf sind. Halten Sie sich an verlässliche Quellen. Aktuelle Informationen finden Sie derzeit auf der Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, http://www.bzga.de, und der Homepage des Robert-Koch-Instituts, http://www.rki.de. Auch die Tageszeitung liefert aktuelle und wichtige Informationen, genau wie andere Medienkanäle. Den dort Beschäftigten sind wir alle zu Dank verpflichtet.

Beschränken Sie Erledigungen auf das Allernötigste und versuchen Sie, nicht nur in den Abendstunden oder am Samstag einzukaufen, sondern auch zu anderen Zeiten, wenn es Ihnen möglich ist. Seien Sie solidarisch mit Ihren Mitmenschen und verzichten Sie auf Hamsterkäufe – sowohl in den Geschäften vor Ort als auch im Internet. Damit schützen Sie auch die Beschäftigten im Einzelhandel, im Versandhandel und in der Logistik sowie in der Post- und Paketbranche. Denn diese haben derzeit ohnehin noch schwierigere Arbeitsbedingungen als sonst und sind einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt. Auch ihnen danken wir besonders für ihre Arbeit.

Wir appellieren an Ihre Solidarität, denn es geht buchstäblich um Leben und Tod. Gemeinsam wird es uns gelingen, die Corona-Pandemie gut zu überstehen. In diesen Zeiten braucht es beides: Entschlossene und soziale politische Maßnahmen ebenso wie unser aller Vernunft, Zurückhaltung und Mitmenschlichkeit. In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund!

Sabine Zimmermann, Carsten Körber, Dr. Jürgen Martens